Haltepunkte

oder Wo Raum ist, ist auch Zeit

Auf Reisen zu sein heißt: unterwegs zu sein. Flüchtig wie ein Vogel im Wind trägt es uns von Ort zu Ort. Gerade lesen wir die Geschichte vom Zauberer der Smaragdenstadt und fühlen uns bei den Erlebnissen der dort Reisenden oft an unsere eigenen Erfahrungen erinnert. Die Zelte werden abgebaut, die Zelte werden aufgebaut, die Fahrräder werden abgepackt und wieder beladen. Es regnet und wir ziehen uns Regensachen an, es hört auf und wir ziehen sie aus. Schneller wird es inzwischen wieder dunkel und wir suchen im Wald einen Schlafplatz, während unsere Mägen knurren. –

Wie schön ist es dann, wenn wir irgendwo – wenigstens kurz – bleiben können. Ein Punkt zum Halten, nicht nur, um kurz eine Landschaft zu bestaunen, auf Toilette zu gehen oder ein Eis zu essen. Sondern halten, um zu bleiben. Solche Haltepunkte hatten und haben wir immer wieder – bei einer Familie in Deggendorf (Bayern), in einer Wohngemeinschaft in Wien, einer Jonglierhalle in Budapest, einer Wohngemeinschaft in Bratislava, in einem märchenhaften Garten einer ungarischen Familie mit vielen Tieren, einem Ehepaar in Sombor (Serbien), das uns auf der Straße angesprochen und sein Haus als Schlafplatz angeboten hat, bei einer Studentin in Olsztyn (Polen), einem Waldkindergarten und einem tollen Künstlerhaus in Klaipeda (Litauen), einer Wohngemeinschaft in Riga, wo wir bis in die frühen Morgenstunden Lieder sangen – und dies ist nur eine Auswahl. All unseren Gastgebern und Gastgeberinnen sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt für Ihre Hilfe und Offenheit. Ganz besonders danken möchten wir Ana (aus Kisac), in deren Gemeinderäumen wir für eine ganze Woche unser „Lager“ aufschlagen durften. Nach Tagen mit vielen Kilometern auf endlos erscheinenden Strassen bei 38 Grad Celsius Durchschnittstemperatur von früh bis abends kam dies einer Erlösung gleich. Wir wohnten wie im Hotel, hatten schon fast vergessen, wie es sich anfühlt, auf Betten zu schlafen und wurden dann umso eindrücklicher (im wahrsten Sinne des Wortes) daran erinnert. Wir wurden jeden Tag zuleckerst verköstigt, von Ana selbst und ihrer Mutter, die auf ihre alten Tage noch wie eh und je den Haushalt schmiss.
Wo Raum ist, ist auch Zeit. Denn unterwegs zu sein bedeutet leider nicht immer, Zeit zu haben. In Kisac hatten wir Zeit für alles, was uns in den Sinn kam. Die direkt gegenüberliegende Kirche bot Raum und tolle Akustik für Musik und es gab ein Piano, das bespielt werden wollte. Ana organisierte uns einen Vormittag in einem Kindergarten: Während Tabbi ihre Bewerbung für das weitere Studium schrieb, bespaßten Anne und ich die Kinder mit Musik, Jonglage und – das war für sie ein besonderes Erlebnis – einer Schminkerei: Jedes Kind durfte sich ein Motiv aussuchen und bekam es auf die Wange geschminkt. Nicht jeder Junge nahm das Auto und nicht jedes Mädchen die Blume, aber das nur am Rande. Noch am selben Tag – es war heiß und heiß und einfach nur heiß – gingen wir zur Schule, erzählten in der Klasse von unserer Reise und ließen die junge Schar einmal mehr Briefe schreiben. Die Pause verbrachten wir im Lehrerzimmer bei Cola und Schokolade. Nach der Stunde ging es auf den Schulhof, wo wir ein paar Lieder spielten, während immer mehr Schülerinnen und Lehrer kamen, die eine Art Publikum bildeten.
Am Abend lernten wir Anas Sohn kennen und gingen mit ihm in der Dorfkneipe ein Bier trinken, wobei wir uns aufgrund der Sprachbarrieren primär über einen Zettel und Stift unterhielten. Gegen Ende unserer Zeit in Kisac waren Gäste aus der Schweiz da, mit denen wir zu Abend aßen und für die wir ein paar Lieder spielten, nachdem wir bereits Ana und ihre Eltern ein wenig mit Musik verköstigt hatten. Auch noch bei der wahrlich abenteuerlichen Rückreise mit dem Zug half uns Ana und überhaupt können wir ihr nicht genug danken! Wir haben die Zeit in Kisac sehr genossen und sie wird uns noch lange, vielleicht immer im Gedächtnis bleiben.
Liebe Ana, Du bist jederzeit willkommen und wenn wir wieder einmal in Serbien sind, dann sehen wir uns hoffentlich wieder!

Ein kleiner Haltepunkt war und ist Kuressaare, die Hauptstadt von Saaremaa, der größten Insel Estlands. Hier haben wir gerade an einer - wie es schien straßenmusikuntauglichen Stelle - unsere nächsten Einkäufe erspielt und ersungen. Gleich gibt es Essen und dann geht es weiter, vielleicht bis zum nächsten Haltepunkt. 

5 Straßenmusiker und 5 Fahrräder trampen durch Estland

Wir sind wieder zu fünft! Deborah wartet am Domplatz in Riga auf uns, Klaus im Schlepptau. Klaus ist rot, heißt mit Nachnamen Brompton und setzt sich gerne einfach mal hin, wenn er nicht mehr weiter will. Klaus ist ein Klapprad. 

Eine Woche später, in Pärnu, ist Klaus dann schon nicht mehr der klapprigste unserer Drahtesel (okay, das ist unfair, Klaus ist ein absolutes Goldstück). Muffli, ein altes, müdes Rennrad mit einem Sattel aus versteinertem Leder und einem Hang zum Speichenbruch, komplettiert unsere Fahrradherde. Und mit ihm Silas. 


Auch die Zeit der menschenleeren Wälder ist vorüber. Wir stehen wieder auf der Straße, so kunterbunt wie immer. Und manchmal sogar noch ein bisschen bunter, wenn andere Straßenmusiker sich uns für ein, zwei Lieder anschließen. In Pärnu stehen wir plötzlich in einem riesigen Kreis mitten in der Fußgängerzone. Die Leute schauen fasziniert, während wir zwei Versionen von Country Roads zu einer vermischen. 

Wir lernen viel Musik kennen hier oben im Norden. Bei Snorre und Alex sitzen wir auf dem Boden und auf roten Cordsitzsäcken und tauschen Lieder aus, deutsche, lettische und norwegische. Snorre begleitet uns auf dem Klavier. Andres, auf dessem Grundstück wir zelten dürfen, singt uns estnische Seemannslieder vor. Und natürlich sitzen wir auch manchmal zusammen und üben. 

Bald haben wir übrigens alle Reisearten durch. Erinnert ihr euch an die Zugfahrt? Zwischendurch sind wir auch mal Fähre gefahren, vom kleinen Donauboot bis zum riesigen Touristendampfer. Deborah und Klaus sind per Flugzeug zu uns gereist. Und jetzt trampen wir. 

Die ganze Angelegenheit beginnt mit einer Frage, wo man hier am besten am Meer zelten kann. Wir bekommen eine Auskunft und irren eine Weile durch die Gegend, finden Plätze ohne Meer und Plätze am Meer, aber mit Schlamm. Alles nicht so richtig zufriedenstellend. Und dann, an einer Straßenkreuzung, hält ein Auto neben uns. Drin sitzt der Mann, den wir nach einer Zeltstelle gefragt haben. Er ruft kurzerhand seinen Bruder an, und der kommt angebrummt - mit einem Quad mit Anhänger. Die Fahrräder werden aufgeladen und verschnürt. Von hinten (wir fahren im Auto hinterher) sieht das Ganze beängstigend wackelig aus. Aber wir kommen sicher und heil an einem wunderschönen Platz an. 

Ob wir noch Hubschrauber fliegen werden? Ein Pferderücken fehlt uns auch noch...

Meer, Meer, und Blaubeerkaffee

Vor dem Bootshaus, auf einem alten Karren. Auf dem Kai von Klaipeda klappert eine kleine Pferdekutsche vorbei. Drinnen unterhalten sich die anderen mit den Jungs vom Cechas darüber, wie man Segelyachten restauriert, und klettern in den alten Booten herum.

Es gibt Momente auf der Reise, da würde man gerne bleiben. Bei den Leuten, die man getroffen hat, mit denen man Schach gespielt und Musik gemacht hat und stundenlang nachts um den zu kleinen Tisch saß. Aber es gibt da die Momente, für die man weiterreist. Dem Wind entgegen und manchmal auch im Slalom durch kilometerlange Baustellen, trotz Magenschmerzen. Und wir haben viele solcher Momente. Mit den Zelten über dem Meer, unter uns tosen die Wellen. Um Mitternacht geht die Sonne unter, wir springen laut schreiend ins Wasser. Und tanzen danach Sum-gali-gali singend ums Feuer. Oder wenn der Wald mit Glühwürmchen gefüllt ist, als hätte jemand hier alte Weihnachtslichterketten entsorgt. Einmal bauen wir eine riesige Sandburg, mit Hängebrücke und allem drum und dran. Danach beobachten wir, wie Touristen davor stehen bleiben und Fotos von sich vor unserer Sandburg schießen.


In Pavilosta treffen wir Kris und Amélie aus Frankreich. Wir verbringen einige mit Schreiben-Malen-Schreiben-spielen, Im-Zelt-warten-dass-der-Regen-aufhört und Zähen-getrockneten-Fisch-probieren gefüllte Tage miteinander zu siebt. Habt eine wunderbare Reise, ihr beiden! Grüßt die Mongolei und schafft es durch die Wüste!


Und dann sind wir auch schon wieder nur noch zu dritt. Steffi und Michi kämpfen sich - wieder mit Gegenwind - noch einmal durch die Baustellen zurück nach Klaipeda, um von dort aus mit der Fähre Schweden zu erobern. Habt eine wundertolle Zeit auf eurer hoffentlich elchlosen Insel (denn auf Inseln gibt es ja nie Elche...)!


Vor uns dreien liegt jetzt nur noch Natur, auf der Landspitze zwischen Ventspils und Riga. Zum ersten Mal auf der Tour reicht das Straßenmusikgeld nicht ganz zum Überleben. Dafür werden wir entschädigt mit stiller Einsamkeit, mit tiefen Wäldern voller Blaubeeren und mit endlosen Stränden. Schreiben Gedichte in den Sand und schlafen unterm Sternenhimmel, das Rauschen der Wellen im Ohr. Und alles schmeckt nach Blaubeeren. Blaubeerkaffee, Blaubeerkompott im Griesbrei, blaubeerblaue Lippen.

Der Eichelhäher in meinem Fahrradkorb

Es gibt so seltsame Momente. Zum Beispiel den, auf einer holprigen polnischen Straße mit dem Fahrrad zu fahren, vor mir am Lenker der Fahrradkorb, der eigentlich seit Serbien darauf wartet, mit Salat oder Kresse bepflanzt zu werden - jetzt ist er ausgestopft mit Gräsern und Heu. Darin, die Augen schläfrig, benommen blinzelnd, ein Eichelhäher. Der gebrochene Flügel ist angewinkelt, und das nächste Haus, um ihn in sorgenvolle Hände zu geben, lässt noch ein bisschen auf sich warten. Schlaf, kleiner Vogel. Wir fliegen für dich, ein Stück.

 

Ansonsten geht es uns ganz gut. Auch wenn wir über die polnischen Hügel leider auch nicht fliegen können. Dafür baut Michi einen Ofen aus Steinen, in dem wir Camemberttaschen und Pizza backen. Und das Auf und Ab lassen wir hinter uns, zusammen mit Polen. Litauen ist flach, weit, und voller Wälder. Die Häuser sehen aus wie in Skandinavien.

Die Leute, die in den Häusern wohnen, sind manchmal nett und manchmal nicht so sehr. Aber wenn sie nett sind, dann sind sie nicht zufrieden damit, uns zu geben, wonach wir gefragt haben - ein kleines Stück Wiese, ein bisschen Wasser. Zu der Wiese gibt es selbstgemachten Käse und Erdbeeren aus dem Garten, zum Wasser ein Tablett mit Melissentee und Honig. Und manchmal entstehen die Augenblicke, wegen denen unsere Reise etwas ganz Besonderes ist: Wenn wir bei Leuten, die wir heute Morgen noch nicht kannten, irgendwo in Litauen auf dem Wohnzimmerboden sitzen. Der Sohn trommelt, und der Vater hat seine E-Gitarre herausgeholt. "I can't play this", hat er gesagt, aber jetzt sind wir mitten in einer wilden Improvisation zu Knocking on Heaven's Door.

 

Unsere Fahrräder werden bunter. In der Sonne trocknen die Farben ganz schnell. Zum Frühstück gibt es Walderdbeeren und selbstgekochte Heidelbeermarmelade. Und wir bauen ein Floß. Ein großes Floß. Die Räder bleiben beim Zelt, und wir fahren einen Nachmittag lang den Fluss hinunter - und wieder zurück. Die Fahne gehisst und das Ruder in der Hand singen wir das Uskokenlied. Vor uns das unentdeckte Land. 

 

Zwischendurch gibt es auch Dinge, die Eindruck hinterlassen und nicht so schön sind. Die verfallenen Häuser hinter Pagegiai, in denen Kleidung und Wachsmalkreiden in den Zimmern hinter den zerschlagenen Scheiben verstreut sind, als wären die Besitzer vor zehn Minuten vor irgendetwas oder jemandem geflohen. Nur die Einrichtung und die Tapete erzählen, wie viele Jahre das schon her ist. Oder der Stacheldraht, den wir morgens unter unserem Zelt hervorziehen.

 

Auf der Halbinsel vor Litauen, der Kurischen Nehrung, sehen wir zum ersten Mal das Meer. Die Wellen schlagen an den Strand, und das Salzwasser ist gar nicht kalt. Fast gar nicht. 

Und dann, als wir barfuß weiter zwischen Wald und Meer fahren, steht, im Hof eines verlassenen Industriegebäudes, über eine Pfütze gebeugt, plötzlich ein Tier. Ein großes. Neigt den Kopf mit dem schweren Geweih zum Wasser und stört sich nicht an den seltsamen Fahrradfahrern, die dastehen und schauen, als hätten sie noch nie einen Elch gesehen. Haben sie vorher auch nicht. Später trotten zwei Elche noch neben uns durch den Wald, ganz langsam.

 

Im Künstlerhausprojekt in Klaipeda kommen wir erstmal bis morgen unter. Und reisen dann weiter. Richtung Norden, weiter Richtung "nachts um zwölf ist der Horizont immer noch hell".

Wo sind wir wann - und mehr. Infos zum Dazustoßen

So. Ihr habt Lust bekommen? :-) Hier gibts mal ein paar aktuelle Infos für alle, die Lust haben, einen Teil ihres Sommers mit uns zu verbringen. Auf den Tag genau lässt sich nichts so richtig planen, aber wir wissen inzwischen ziemlich genau, wann wir ungefähr wo sein werden:

 

20.7.: Ventspils (günstige Anreise mit der Fähre Stena Line, ca. 50-60 Euro)

1.8.: Riga (eine Person wird dort hinfliegen, leider kein Fährverkehr mehr)

9.8. oder ein bisschen später: Pärnu (keine Fähre, aber Fernbusse)

Dazwischen sind wir... naja, dazwischen halt. Das lässt sich ja ungefähr abschätzen.

 

Am 10. September fahren wir mit der Fähre von Helsinki nach Travemünde. Der Plan ist, bis Tallinn zu kommen, wenn wir zu schnell sind, trödeln wir am Ende noch ein bisschen und fahren noch auf die Insel zwischen Tallinn und Pärnu oder machen einen Abstecher nach Finnland (ersteres ist aber wahrscheinlicher). :-)

 

Im Prinzip habt ihr, wenn ihr dazukommen wollt, zwei Möglichkeiten: Ihr kommt mit Fahrrad, oder ihr kommt ohne Fahrrad und organisiert euch eins, das hier schon vor Ort ist und das ihr hinterher hier zurücklasst. Je nachdem, wo ihr dazustoßen wollt, lohnt sich das. 

 

Mit Fahrrad: Auf den Fähren ist die Fahrradmitnahme ziemlich unkompliziert, aber per Fähre kommt man nur nach Ljepaja, Ventspils und (über Helsinki) nach Tallinn, und die Fahre nach Tallinn ist relativ teuer (135-155 Euro nach Helsinki, dort umsteigen und nochmal ca. 30-50 Euro nach Tallinn). Von Tallinn aus fahren Züge mit kostenloser Fahrradmitnahme Richtung Pärnu (Kosten bis Pärnu 7.50 Euro). 

Verschiedene Fernbuslinien fahren auch, aber dort ist die Fahrradmitnahme wenn überhaupt nur gestattet, wenn genug Platz ist, also nicht garantiert.

Der Zugverkehr ist hier oben leider miserabel, in Litauen fährt z.B. fast kein Personenverkehr. Versuchts lieber nicht...

 

Ohne Fahrrad: Silas hat sich z.B. übers Internet ein Fahrrad organisiert, dass er in Pärnu abholen kann. Das sieht ganz solide aus und hat 75 Euro gekostet. Der Link zu der Homepage ist: www.soov.ee. (Google hilft beim Übersetzen...) Dann gibt es noch eine Plattform für Fernradfahrer, "Warmshowers", die so ähnlich wie Couchsurfing funktioniert, nur eben von und für Radfahrer. Dort finden sich sicher Leute, die ein altes Fahrrad übrig haben oder ein Rad ausleihen können. 

Ohne Fahrrad ist die Anreise ganz unkompliziert, am besten per Fernbus. Ecolines und Simple Express haben ganz gute Verbindungen. Silas hat für die Verbindung Berlin - Pärnu z.B. 55 Euro gezahlt.

Trampen geht natürlich auch.

 

Guckt mal ins Gästebuch oder meldet euch bei uns per Mail, da findet oder kriegt ihr ein paar Kontaktdaten von Leuten, die auch irgendwann dazustoßen. Zusammen fahren ist schöner... ;-)

 

Wir freuen uns auf euch!!!

Aus der Hitze in den Regen – wieder zu fünft auf neuen Wegen

In Polen ueberrascht uns vor allem zweierlei: die niedrigen Grade und die huegligen Strassen. Schnell sehne ich mich nach Serbien zurueck und zur Donau mit ihren anstiegsfreien Wegen. Auch Olsztyn ist anders als erwartet – keine besonders schoene Stadt, in der sich ruhige Tage verbringen lassen, sondern (derzeit) eine einzige Baustelle, durch die man sich stundenlang hindurchschlaengeln muss, um dann schliesslich doch das ersehnte Ziel zu finden: die Innenstadt (der Buchtitel eines noch ungeschriebenen Bestsellers), in der wir dann doch, anders als gedacht, sehr schoene Strassenmusikstunden verbringen.
Und schliesslich hat sich auch die Durchklickerei bei couchsurfing gelohnt – wir uebernachten bei einem jungen Paar und zwei ausserst verspielten Katzen, die sich sowohl fuer uns als auch fuer die ueberdimensional grossen Pizzen interessieren, die uns freundlicherweise spendiert werden. Gen Abend werden wir zu einem schoen gelegenen See, der auch unser vorruebergehendes Zuhause fuer die naechsten Tage ist, geleitet. Hier geniessen wir Sonne, Wasser und ein Lagerfeuer. Waehrend der Feuerholzsuche entsteht folgendes Gedicht:

 

Wie viele Baeume hat ein Wald
Wann kann man Wald ihn nennen?
Wie viele Aeste braucht es, sie
als Feuer zu verbrennen?

Wie viele Traeume hat ein Mensch
Was ist’s, das sie vereint
Wie viele Traenen braucht’s, damit
er niemals wieder weint?

Wie viele Baeume hat die Welt
Was gibt zu zaehlen Grund.
Aus Traeumen schlaegt, Sekunden gleich
des Menschen grosse Stund.

 

Was wir derzeit vor allem zaehlen, sind Berge. Die Landschaft ist sehr idyllisch, das Fahrrad scheint fuer ihren intensive Genuss jedoch nicht das passende Gefaehrt zu sein, bzw. sind die Wege nicht der geeignete Untergrund. Immerzu geht es auf und ab. Umso schooner ist es, dann endlich an einer Schlafstelle anzukommen, sei es ein Bauernhof mit sehr zugaenglichen Pferden und gespraechigen Gastgebern oder ein Wald am See mit Steg, der so schoen ist, dass wir gleich fast einen ganzen Tag dort bleiben. Hier setzen wir auch unsere kleine Tradition des Flaschenpostschreibens fort. In dieser steht unter anderem:

 

Auf meinem Weg, manchmal ein Steg
zum Harren, und zum Halten.
Die Bretter sorgsam ausgelegt
ein Teppich ohne Falten.

Die schenkte ich dem Wasser schon
in Kreisen, mit den Steinen
Auf ihre Mitte tropft, ganz sacht
der Trauerweide Weinen.

Dort drueben steh’n, in Reih und Glied
gehoben ihre Schwestern
Das Wasser spiegelt Windesspiel:
ihr Nicken oder Laestern.

Ein Weg fuehrt auch zu diesem Steg
noch Blicke freizugeben
Nichts ausgedacht, nichts ausgeweint
so webt sich fort das Leben.

Ein wenig auf und ab geht es auch mit der Strassenmusik. Jedoch nicht, was den Spass, sondern was die Tauglichkeit der Staedte betrifft. So lohnt sich ein Umweg von dreissig Kilometern nicht, ein kurzer (und dann doch laengerer) Halt in einem kleinen Dorf bei einer Wallfahrtskirche umso mehr. Hier verkoestigen wir die aus der Kirche Kommenden mit einem musikalischen Dessert, nachdem sie dort kirchentouristisch ausgenommen wurden. – Es ist immer wieder schoen, mit ein paar Akkorden und Worten ein Strahlen auf die Gesichter der Menschen zu zaubern.

Die Zeit scheint schneller zu vergehen, wenn sich in kuerzeren Intervallen vieles veraendert. So fahren wir mit unserem Schulprojekt gerade den Ferien hinterher. Das war knapp: Morgen ist letzter Schultag und heute haben wir das Briefprojekt an einem Gymnasium in Wegorzewo durchgefuehrt. Trotz einiger Koordinationsschwierigkeiten hat es gut geklappt und die Schuelerinnen waren mit Freude dabei. Schliesslich spielten wir mit einigen von ihnen noch eine gute Stunde Musik zusammen - auch solche Erfahrungen sind immer wieder ein Genuss!

Aus der gemuetlichsten Touristeninformation, in der ich je sass (vielleicht ist es auch die erste, in der ich laenger als zehn Minuten war) gruesst Euch

Fritz

38 serbische Grad und "No, no, problem bizicli"

Oh, so viel haben wir erlebt seit Budapest. Unsere wichtigste Erfahrung ist, dass Straßenmusik zu dritt funktioniert. Gut funktioniert. Trotzdem ist es seltsam, so wenige zu sein. Am ersten Morgen zu dritt kriecht der Zirkushund in meinen Schlafsack und leckt meine Hand. Nein, mein Lieber, im Hänger ist leider kein Platz für dich.


Wir fahren jetzt öfter bis in die Nacht, weil es dann kühler ist. Statt Autos überholen uns Pferde-Heuwagen. Morgens um sieben ist es im Zelt zu heiß zum Schlafen.

Noch in Ungarn haben wir eine seltsame Begegnung mit einem Reh und der serbischen Grenzpolizei, nachts um fünf auf einem Weg mitten im Wald. Dass wir hinter einem halbfertigen Haus zelten, die Nacht am Lagerfeuer philosophierend durchgemacht haben und gerade hier spazieren gehen, verwirrt ihn, glaube ich. Aber er nimmt gewichtig nickend unsere Personalien auf, guckt sich Fritz' Perso an und fährt weiter.


In Serbien ist es vor allem eins: Noch heißer als in Ungarn. Dafür sind die Serben so hilfsbereit, dass wir überlegen, uns Schilder mit dem Satz "Wir brauchen keine Hilfe" um den Hals zu hängen, weil uns keiner glauben will, dass wir Karte lesen können, wissen wo wir hinwollen und manchmal ganz glücklich sind, einfach in der Gegend rumzusitzen und Mittag zu essen oder zu lesen.

Und auch abgesehen von der Hitze ist Serbien ein Land der Extreme: Der Geigenkasten quillt über vor Geldscheinen, bis wir uns fühlen, als hätten wir eine Bank überfallen (die kleinsten serbischen Scheine sind umgerechnet 10ct wert). In der Schule in Kisac, in der wir eigentlich nur ein Briefprojekt machen wollten, werden wir von Klasse zu Klasse weitergereicht. Die Schüler rufen uns auf den Gängen nach, wir trinken im Lehrerzimmer Kaffee und geben ein Konzert im Schulhof. "Habt ihr noch Fragen?", heißt es am Ende, und die erste Frage ist: "Wann kommt ihr wieder zurück nach Kisac?"

In der letzten Schulstunde steht plötzlich die ganze Klasse mit kleinen Zetteln und Stiften um uns herum. Das vorderste Mädchen streckt uns seinen Zettel hin. "Autogramm?"


Dann stehen die ersten Kilometer auf mehr als zwei (bzw. drei) Rädern an. Serbien - Ungarn - Slowakei - Tschechien - Polen. Zugfahrt Ahoi!

Zug 1: Kisac

Der Bummelzug hat einen Wagen und keinen Platz für uns. Wir fahren bis zum nächsten Ort eben doch Fahrrad, 30km.


Zug 2: Vrbas

"No, no, no, problem. Problem bizicli." Die Serben haben auch gar kein Problem, nein, nein, bloß ein kleines, aber die Ungarn, die! Die haben ein großes!

Aber die Schienenarbeiter bringen uns trotzdem einen Kaffee und helfen uns, die Räder und den Hänger in den Zug zu stopfen. Der hat übrigens auch nur einen Wagen. Der Schaffner ist nicht so begeistert.


Zug 3: Subotica

Uns fehlen 2.50€ für das Zugticket. Die Umsteigezeit reicht für eine halbe Stunde Straßenmusik - 2.90€.

Im Zug schmieren wir den ungarischen Schaffner nachträglich mit Schwarzgeld, weil Fahrräder auf der Strecke über die Grenze nach Ungarn illegal sind. Die in Serbien, wo wir eingestiegen sind, haben davon nichts gesagt...


Zug 4: Budapest

Der nächste Zug fährt morgen früh um halb acht. Wir breiten die Isomatten vor dem Bahnhof aus und stellen uns auf eine durchgemachte Nacht ein. Nach ein paar Minuten werden wir von drei Studenten, Kristian, Matti und (leider haben wir den Namen vergessen...), eingesammelt, die nicht weit vom Bahnhof wohnen und uns ein Bett, eine Dusche und tolle Gespräche schenken.


Zug 5: Prag

Wir sind ein bisschen ab vom Schuss hier. Immerhin fahren wir nicht über Berlin, wie die Frau am Schalter vorgeschlagen hat.


Zug 6: Usti N. Orlice

Sieben Minuten Umsteigezeit. Der Zug pfeift. Wir rennen. Fritz trägt den vollen Hänger alleine im Arm. Völlig fertig sitzen wir in unserem Abteil. Der erste Regen seit Wochen prasselt auf das Zugdach.


Zug 7: Breslau

Wir haben einen alten Waggon mit Holzbohlen für uns und die Räder. Ganz viel Platz für die Isomatten. Um vier Uhr nachts kommt der Schaffner. Er sammelt Geld aus der ganzen Welt und wir geben ihm unsere letzten serbischen Dinar.


Zug 8: Warschau

Wir verpassen den Zug, in dem wir zufällig Steffi und Michi getroffen hätten, wie uns später auffällt. In Polen Fahrradfahrkarten zu kaufen ist auch nicht so einfach. Aber dann fährt der Zug in Olsztyn ein, ein Michi hebt uns die Fahrradtaschen auf den Bahnsteig und Steffi wartet beim bunten Tandem. Wir sind da. Nach zweieinhalb Tagen Zugfahrt.

Auf nach Novi Sad und ein Treffpunkt in Polen

Wir befinden uns gerade auf unserem letzten Wegstück an der Donau entlang. Denn in Novi Sad, Serbien, werden wir in den Zug nach Polen steigen. Und nun Aufgepasst: Am 14. Juni sind wir in Olsztyn! Die Gelegenheit um dazu zu stoßen. Wir treffen uns dort mit zwei lieben Menschen und wenn aus den zwei drei, vier werden, gute Sache. Nach diesem Städtchen werden wir wieder durch die Pampa ziehen und dazu stoßen wird erstmal schwer... Also schwingt euch auf die Drahtesel, ihr habt zwei Wochen Zeit um die Taschen zupacken!! 

Hase isst Hefezopf bei Hannes

Das perfekte Ende einer wunderbaren Zeit.


Verluste/ Verlorene Dinge

 Tabbis Häckelnadel

 Eine Kamera

 Kugeln aus dem Kugellager, Schrauben

 Appetit auf (Matsch) Nudeln

 Feuerzeuge

 Zwei Beutel

 Seife, Zahnpasta und einen Kamm 


Gefunden Dingen

 Unmöglich eine Liste hier für zu erstellen. Neben vieler Federn, Spielkarten und Kleidungsstücken findet man einfach zu viel am Wegesrand, im kleinen Rudel.


Danke euch für die Abenteuer die wir erlebt haben und die Momente die wir geteilt haben. 

Ich wünsch euch eine Straße ohne Zwerg, grüßt die Donau beim nächsten Nachtbaden von mir, bis bald!!

Budapest, und dann: Das zweite Kapitel

Wir stehen in der Dämmerung auf einem Platz mitten in Budapest und jammen mit Geige und Gitarre zu wirbelndem Feuer. Am nächsten Tag nachts in den Straßen, zwischen den Party machenden Leuten, spricht ein Jugendlicher uns dann an: “You were the guys at the Basilica yesterday? I saw you. You were fantastic!” Fühlt sich so ein Promi, wenn er nicht mehr durch eine Millionenstadt gehen kann, ohne erkannt zu werden?

Die Stadt macht betrunken, es gibt Lichter und Musik überall. Wunderbare Orte. Heute Nacht schlafen wir in einer Jonglierhalle in einem alten Industriepark. Und wir sind zu siebt: Kathrin und Irma besuchen uns. Selbst der Regen hört auf.


Österreich und die Slowakei haben wir schon seit einer Weile hinter uns gelassen. Teelichter-Kreise und Nachtspaziergänge durch Bratislava. Surreale Begegnungen auf einer Wiese mit Polizisten, die mit ihren Hunden spielen, statt sich für uns und unsere illegal aufgeschlagenen Zelte zu interessieren. Schachspiele mit Kieselsteinen auf einer nassen Isomatte im Regen. Schwimmen in der Dämmerung im warmen. See. Ein Kettenkarussel zum Fliegen.

Jetzt sind wir in Ungarn. Und Ungarn ist – obwohl nass und gefährlich, weil es seit Tagen regnet, uns fast der Blitz erschlagen hätte und wir die Geister für Besprechungsrunden mit einer kalten Gruppendusche wecken müssen – ein unglaublich schönes Land. Wir standen in Esztergon mit einem Ungarn auf der Straße. Haben zusammen gesungen und improvisiert. Als einzige gemeinsame Sprache: Hände, Füße und die Musik. Aber das reicht. Wenn eine alte Frau vor uns zu Keine Zeit tanzt. Wenn ein Vorbeigehender sich zu uns stellt und ohne Einleitung zu Donna Donna die Tenorstimme singt. Wenn ein gehörloses Mädchen die Gitarre berührt, um die Schwingungen zu spüren. Wenn die Kinder kleine Plastikstühle holen und aus dem Stück Straße, auf dem wir stehen, einen Konzertsaal machen. Dann reicht die Musik als Sprache.

Wir sind alle gar nicht so verschieden.


Vor ein paar Tagen haben wir eine Flaschenpost abgeschickt, voll von Gedanken über Seifenblasen, der Frage nach dem Glück und kleinen Geschichten von unserer Tour. Mal sehen, wer schneller reist. Vielleicht finden wir sie irgendwann selbst wieder?


Hier in Budapest geht auch das erste große Kapitel unserer Tour zu Ende. Knie, Bewerbungen und unterschiedliche Vorstellungen sorgen dafür, dass wir jetzt erstmal zu dritt unterwegs sind. Hannah kehrt nach Hause zurück und besucht uns per Wwoofing hoffentlich im Sommer. Benno reist eine Zeit lang alleine weiter und trifft uns im Norden wieder. Und Anne, Fritz und ich folgen weiter der Donau bis Novi Sad, bis die Ostsee uns ruft und im Juli und August dann wieder mehr und mehr neue Abenteurer zu uns stoßen.


Benno: Wenn uns jetzt ein Blitz trifft, lag es doch an deinem Chanten, dass das Gewitter verschwunden ist. Wir nehmen viel von dir mit, nicht nur deine Friedensfahne. Und du auf deinem Zwischen-Abenteuer hoffentlich genauso viel von uns.


Und Hannah: Wenn du abends beim Trampen hinhörst, hörst du vielleicht dein Rudel in der Ferne heulen. Ouuuuuuuh. Wir singen Society für dich. Und deine Abenteuer werden immer auch unsere sein.


Danke, ihr beiden. Danke, dass ihr Teil hiervon wart. Ihr seid es immer noch, trotz der Kilometer zwischen uns.

Grüße aus Wien

Unser erstes großes Ziel ist erreicht: Wir sind in Wien! Die Hauptstadt begrüßt uns mit mehr Autos, als uns lieb ist, und irgendwie scheint das Nachtleben nicht da stattzufinden, wo wir suchen (in einem Viertel ohne Bars eine Bar zu suchen ist vielleicht auch nicht intelligent, aber hey, intelligent zu sein war nicht Teil des Tourvertrags).


In Jakobs WG bleiben wir ein paar Tage und atmen durch, bevor die Donau uns weiterzieht. Wir haben einen Heißhunger nach Kultur - und Wien ist ein wunderbarer Platz dafür, und eine wunderschöne Stadt außerdem. Wir streunen durch die menschenvollen, sonnenheißen Gassen und schauen nachts dem Wetterleuchten zu. Benno lotet bei der Ampeljonglage aus, wie viel "Straße" in "Straßenkunst" möglich ist, indem er vor den wartenden Autos eine Blitzshow präsentiert und kurz vor grün mit dem Zylinder durch die Autoreihen geht. Erfolgreich.

In der Oper wird morgen "La Bohème" gespielt. Und bei uns heute Abend Werwolf.


Der Sommer verfolgt uns übrigens. Die Sonne haben wir im grünen Rucksack (wo sowieso alles Wichtige drin ist, sprich, alles, was essbar ist...) auf Hannahs Rad. Nur ganz selten vergisst mal jemand, sie auszupacken. Und ob wir nun am 1. Mai für die Ü50-Dorfbevölkerung österreichische Volkslieder spielen, abends am Lagerfeuer Bratäpfel essen, uns mit Wildschweinen um den Schlafplatz streiten oder vor Friedels Mini-Wagenburg zum ersten Mal nachtbaden... falls es doch mal regnen sollte, haben wir die Sonne halt im Herzen.

Hase sammelt Zitate

Beim Radeln: "Stopp", "Zwerg", "Schnecke", "Slow down", "wuhuuuuuuu....."


Ein kleines Mädchen: "Warum kocht ihr auf dem Spielplatz?" "Es macht viel mehr Spaß auf dem Spielplatz zu kochen als in der Küche, oder?". Kurzes Überlegen und ein grinsendes Nicken.

 

In der Nacht höre ich eine verpennte Stimme neben mir. Da spricht jemand im Traum: "Haben wir das auch schon gepackt?".

 

Ich frage zwei Frauen nach dem Markt. "Wollts ihr einkaufen?", "Ne, das sind Darsteller."

 

Ordner hindern uns am Straßenkunst machen. Die Passanten sind entsetzt. "Das ist doch nur Kunst!", "Lasst sie weiter spielen!"

Realität gewordene Träume...

Leider haben wir kein Papier gefunden, das groß genug ist, um das Boot so wie oben nachzufalten, deshalb ist es in klein auf den Gepäckträger gewandert... :-)

Machs gut Deutschland, hallo Welt

Die letzten Kilometer in Deutschland liegen vor uns, und dann: Die große weite Welt. Naja, zumindest Österreich.

Immerhin wird es schon jetzt immer schwieriger, die Leute zu verstehen. Do sanns halt scho weit weg vun dahoam! 

 

Wenn jemand aber behauptet, wir müssten auf dieser Tour außer auf Hochdeutsch auf irgendwas verzichten, dann liegt er gründlich falsch. Wir bekommen Brötchen gebracht, Kartoffelsalat und Benzinkocher-Ersatzteile geschenkt, werden zum Frühstück eingeladen (wir haben öfter Kaffee als zu Hause...), schlafen in Hobbykellern oder für drei Nächte in in einem Bauwagen auf dem Wagenplatz. Lagerfeuer und die Sterne leuchten nachts, und tagsüber die Sonne, als wäre Juli und nicht April. Und überall ist Musik.


Unsere größten Errungenschaften bisher sind:

- unsere Kocher machen keine Zicken mehr

- die Ukulele hat einen wasserdichten Packsack

- und gerade ist kein Fahrrad kaputt!

 

Natürlich darf auch ein bisschen Verrücktheit nicht fehlen. Kochen auf dem Spielplatz? Mit Bolivien skypen, um in Passau einen Schlafplatz zu finden? Das Leben ist bunt.

 

Insofern: Welt, wir kommen!

Hase berichtet

 Was gibt es zu erzählen?

1.Fahrradpannen

Der Verlust einer halben Bremse und mehrerer Speichen. Gemeine Gangschaltungen und ein Riss im Rahmen.

Allerdings können wir erleichtert sagen, dass wir knapp 100 Kilometer ohne einen Platten geschafft haben!!

 

2. Straßenkunst

Wir haben unglaublich viel Gepäck. Neben Zelten und Kochern haben wir ja noch Gitarren, eine Geige, Flöten, eine Ukulele, eine Melodica, Keulen, Pois und Devil Sticks dabei. Dank einem Hänger haben wir sogar noch den Raum für das Akkorden. (Die Aufzählung ist nicht vollständig, man bedenke all die Feuerspielsachen!!).

All das ist unser Kapital und es klappt ganz wunderbar. In meiner Hosentasche ist ein Glückscent. Zwei Mädels waren begeistert, haben den Cent gefunden und mir mit den Worten: „Es war so schön, euch eine gute Reise“ übergeben. Ach...

 

3. Vogelgezwitscher

Es ist fantastisch im Frühling zureisen!! Vielleicht ist das Wetter unberechenbarer und die Nächte kälter, aber die Sonnenstrahlen sind so warm und die Wiesen so grün. Überall kreucht und fleucht es, es blüht oder es gibt riesige Matschpfützen. Die Donau ist in ihrer Größe immer wieder beeindruckend (in ihrer Kälte auch).

24 Stunden draußen sein. Richtig gut.

 

Alles in Allem, uns geht es gut.

 



Wo sind/ waren wir?

Im Moment sitze ich in der Spielothek in Straubig.

Ingolstadt war die Station Nummer 1 und unser Basislager. Nun immer der Donau nach... Feld, Regensburg und nun dieses Örtchen.


 

Was es sonst noch zu erwähnen gibt:

Muskelkater und Heiserkeit plagen uns. Hallenbäder suchen wir. Das Chaos in den Satteltaschen überfordert uns. Die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Menschen überwältigt uns.


Danke an all die lieben Menschen!!

 

Packen mit Hase

Ein Überraschungsei hat mir, in Form eines grünen Fahrrades,  mitgeteilt: „Hase, bald geht’s los. Pack deine Sachen.“ Und wie recht es hat. 


Also mal sehn:

  Mein Fahrrad habe ich (es ist grün).

  Meine Satteltaschen stehen in der Ecke.

  Klamotten stapeln sich.

  Mein Reisebegleiter in Buchform wartet auf mich.

  Die Ukulele ist schon in ihre Tasche eingezogen.

Ich mache mir Gedanken zu einer sinnvollen Packordnung,  verwerfe sie aber gleich wieder. Alles rein in die Taschen; was Ordnung braucht, ordnet sich von alleine.


Zwischen durch immer wieder dem lieblichen Geräusch der Kaffeemaschine lauschen, sich strecken und freuen das der Regen gegen das Fenster prasselt. Noch eine Woche den Luxus des sesshaften Lebens genießen.

Ich mache die Waschmaschine an und frage mich grinsend, wann diese Hosen wieder in einer Maschine gewaschen werden.

 

Au Ja zu

  muffige Klamotten,

  kalten Nächten,

  verkochte Nudeln,

  Muskelkater,

  Fahrradpannen,

  Wolkenbrüchen

  und Blasenpflastern…


Zur Nasenspitze als Kompass,

  Neues ausprobieren, 

  Geschichten hören und erzählen,

  Natur erleben,

  Menschen begegnen,

  Improvisation in der Kunst und auf der Straße,

  jeden Tag wo anders aufwachen. Au Ja.


Ich freue mich. Der Hase.




8.3 -Ein Sonntag für Spontane

Kommendes Wochenende gibt es ein Treffen im Raum Stuttgart (Filderstadt).

All die, die uns und unseren gemeinsamen Traum kennen lernen wollen, können sich gerne am Samstag Abend bis Sonntag Mittag dazu gesellen. Ihr seit willkommen!

See you soon!

Unser Treffen und der neuste Stand

Letztes Wochenende (17./18.1.) haben wir uns in einer größeren Gruppe getroffen. Es war ein wunderbares Treffen und wir haben viel geredet und uns über Pläne und Ideen ausgetauscht. Unsere Gruppe ist sehr angewachsen - mittlerweile haben wir mit sieben konstanten MitfahrerInnen eine Gruppengröße, die sich für uns gut anfühlt, erreicht. Es ist noch nicht alles fest, vieles kann sich noch ändern. Wir können immer noch gerne angeschrieben werden, eine Person könnte auf jeden Fall noch mitkommen. Falls ihr mitfahren wollt, meldet euch einfach und wir werden sehen, was sich machen lässt.

 

Nun steht für die nächste Zeit das Zusammentragen der benötigten Ausrüstung, von Instrumenten, Straßenkunstsachen... und die Sponsorensuche an - falls ihr Materialien übrig habt, verleihen könnt oder uns anderweitig unterstützen möchtet, würden wir uns sehr freuen. Unter "Was für Materialien" findet ihr eine Wunschliste mit Dingen, die wir noch benötigen.

...und die Zeit fliegt!

Da war die Tour weit weg, ein Traum in ferner Zukunft… Heute ist der 23. Dezember(!!). In nur VIER MONATEN sind wir schon mitten im Abenteuer! Unglaublich, wunderschön!!

Anfang Dezember haben wir uns in Thüringen getroffen, Anfang Januar wollen wir das wiederholen. Vorfreude teilen, offene Fragen diskutieren, planen, sich näher kennen lernen… jeder der Lust hat ist eingeladen vorbei zu schauen! 

10.1/11.1, Thüringen

Eine gemütliche Weihnachtszeit und bis sehr bald!

Verschoben

Hallo ihr Kosmonauten,

Wir haben das Treffen VERSCHOBEN!

17.1/18.1 Thüringen →also in 10 Tagen!

Alle sind willkommen, schreibt uns einfach (strassenkunsttour@web.de ).

Bis dann!!

Mi

25

Jun

2014

Juhu, die Homepage steht!

Tja, damit ist der erste Schritt in die Öffentlichkeit getan... Also: Herzlich willkommen auf unserer Website! So langsam wird sich hier alles füllen, früher oder später. :-)

4 Kommentare

Haltepunkte

Vom Unterwegs-Sein, oder besser, vom Bleiben. Ein Danke an alle, bei denen wir für ein paar Tage zuhause sein durften.

5 trampende Fahrräder

Wieder zu fünft, und doch nur acht Räder auf dem Asphalt.

Meer, Meer, und Blaubeerkaffee

Wir sind am Meer! Von Blaubeerwäldern, Abschieden und einsamen Küsten.

Der Eichelhäher in meinem Fahrradkorb

Von seltsamen und schönen Momenten, vom Floßfahren, von selbstgekochter Marmelade und von Elchen. 

Wo sind wir wann?

Hier gibts Infos für alle, die Lust haben, uns ein kleines Stück zu begleiten. Wann wir wo sind, wie man am besten von Deutschland aus dorthin kommt und und und.

Zu fünft auf neuen Wegen

"No, no, problem bizicli"

Wir lassen die serbische Hitze hinter uns und fahren (hetzen, improvisieren, stapeln, stopfen) zweieinhalb Tage Zug.

Treffpunkt:

14. Juni Olsztyn, Polen

Budapest und Abschied

Über die Sprache von Händen, Füßen und Musik. Über das Gefühl, berühmt in Budapest zu sein. Über Flaschenposten. Und über unsere Wege, die sich hier teilen, für eine Zeit zumindest.


Grüße aus Wien

Wir haben Großstadtflair, Sommer und Werwolfrunden. 

Es ist Wirklichkeit!

Weite Welt, wir kommen!

Wir verlassen heimatliche Gefilde und dringen in die Wildnis außerhalb Deutschlands vor. Dabei haben wir schon jetzt ganz viel erlebt. Guckt mal unter "Neuigkeiten von uns".

Der Countdown läuft...

...in einer Woche geht es los. Bei Ingolstadt werden wir uns mit Fahrrädern, Instrumenten, Kochtöpfen, Zelten, Hänger, Keulen und noch ein bisschen mehr treffen. Dann kann es ENDLICH los gehen!

Unser erstes Orga-Treffen

Letztes Wochenende haben wir uns in einer größeren Gruppe getroffen. Es war ein wunderbares Treffen und wir haben viel geredet und uns ausgetauscht... Mehr dazu unter "Neuigkeiten von uns".

... und die Zeit fliegt!

In nur VIER MONATEN sind wir schon mitten im Abenteuer! Unglaublich, wunderschön!!

Anfang Dezember haben wir uns in Thüringen getroffen, Anfang Januar wollen wir das wiederholen. Vorfreude teilen, offene Fragen diskutieren, planen, sich näher kennen lernen… jeder der Lust hat ist eingeladen vorbei zu schauen! 

Achtung, der Termin hat sich verschoben: Wir treffen uns am 17./18.1. in Thüringen. Für Fragen und sagen „Ich schau vorbei!!“ Ihr seid willkommen!

Unser Flyer ist fertig!